Bericht der Heilbronner Stimme zur Schrade Hausmesse vom Dienstag 11.Juni 2024:

Wärmepumpe oder nicht? Die Verunsicherung schlägt durch

Hausmesse beim Großhändler Schrade in Neckarsulm: Vor allem beim Wohnungsneubau herrscht weiter Flaute.

 

 

 

 

Alles, was in der Sanitär- und Heizungsbranche einen Namen hat, stellte bei der Hausmesse von Schrade in Neckarsulm aus − insgesamt waren es etwa 150 Teilnehmer für mehr als 2000 Fachbesucher.
Foto und Text: Fritze, Heiko

 

Die Lage hat sich gedreht im Bau- und Ausbauhandwerk. „Jahrelang hatten die Handwerksunternehmen gut zu tun. Jetzt sind Kapazitäten da, aber die Nachfrage ist teilweise schwach“, erklärt Ralf von Briel. Bei der Hausmesse des Neckarsulmer Handwerks-Großhändlers Schrade dreht sich zwar alles um Neuheiten für die Sanitär-, Heizungs- und Baubranche – mehr als 2000 Kunden kommen am Wochenende zur 72. Auflage. Doch Thema sind vor allem die Turbulenzen der Konjunktur.

Etwa, was die Wärmepumpe angeht. „Die Verunsicherung ist einfach groß“, erzählt Geschäftsführer von Briel, der auch der Geschäftsleitung der Ludwigsburger Muttergesellschaft Lotter angehört. „So lange die jeweilige kommunale Wärmeplanung noch nicht steht, wissen die Leute nicht, was die Wärmeerzeugung der Zukunft sein wird.“ So fürchteten manche, dass sie sich zwar eine Wärmepumpe einbauen, dann aber ans örtliche Fernwärmenetz anschließen müssen. „Wir merken das bei den Neuaufträgen“, berichtet der Geschäftsführer. Seit etwa drei Monaten sei die Lage „deutlich beruhigter“.

Auch andere Heizungen sind gefragt

Schrade habe in den vergangenen Jahren angesichts der Lieferengpässe viel Ware bestellt – die werde nun abverkauft. „Wir bestellen aber momentan nicht mehr nach.“ Ohnehin konzentriere sich nicht alles auf die Wärmepumpe: Im ländlichen Raum seien auch Pelletsheizungen gefragt, und auch Gasheizungen, die für Wasserstoff geeignet sind, werden gekauft.

Während die Lage beim privaten Bau schwierig bleibt, meldet der Geschäftsführer stabile Zahlen beim gewerblichen Bau und beim Industriebau, zu dem auch Straßen- und Brückenprojekte zählen. Schrade ist neben dem Handel mit Material für die Sanitär- und Heizungsbranche auch im Stahlhandel tätig. Dort gebe es ein uneinheitliches Bild, erklärt er – es hänge davon ab, ob die Kunden im Gewerbe- und Industriebau oder im Privatbau ihren Schwerpunkt hätten. Beim Privatbau ziehe immerhin die Nachfrage bei Renovierungen an, insbesondere, was Bäder angeht: Das Wohlfühlbad bleibe im Trend.

Hochregallager für den Stahlhandel

Schrade selbst investiert gerade in den Stammsitz Neckarsulm: Nachdem vergangenes Jahr die neue Halle an der rechten Grundstückseite um ein Stockwerk erhöht wurde, läuft gerade der Einbau eines Hochregallagers für den Stahlhandel. Dieses wird von einem Lotter-Standort im Kreis Ludwigsburg nach Neckarsulm verlagert.

Schrade betreibt nach wie vor neben Neckarsulm Standorte in Sontheim, Leingarten, Sinsheim, Öhringen und Wiesloch und macht mit etwa 200 Mitarbeitern um die 100 Millionen Euro Umsatz. Hinzu kommt die Schwesterfirma Haug Stahlhandel mit Sitz in Bad Friedrichshall, die mit 25 Beschäftigen etwa 25 Millionen Euro Umsatz erreicht. Die gesamte Lotter-Gruppe zählt gut 2000 Mitarbeiter und mehr als 800 Millionen Euro Umsatz.

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